Internationales Schachopen Graz 2015
Internationales Schachopen Graz 2015
In der Zeit von 13. bis 20.2.2015 fand heuer das Internationale Schachopen Graz im wunderschönen Ambiente des Hotel Novaparks statt.
228 Teilnehmer aus 27 Nationen waren der Einladung gefolgt und nahmen an dem Turnier teil.
In drei Gruppen (A, B und C-Turnier) verglichen sich Turnieranfänger bis hin zu Profis. Die Gruppe A war mit 127 Teilnehmern und 67 Titelträgern außerordentlich stark besetzt.
80 Teilnehmer mit einer Elozahl (Ranking) unter 2000 spielten in der B-Gruppe. Erstmals wurde heuer auch eine C-Gruppe etabliert, in der 21 Teilnehmer ritterten.
Auffallend hoch war der Anteil von jugendlichen Spielern unter 18 Jahren (51 Teilnehmer). Mit 22 weiblichen Teilnehmern und 20 Senioren (älter 60 Jahre) wurde die gewünschte Quote nicht ganz erreicht.
Die Spielbedingungen im Hotel Novapark fanden großes Lob und das Hotel war um das Wohl der Turniergäste sehr bemüht. Etwa 80 Nächtigungsgäste konnte das Hotel verbuchen. Schätzungsweise haben gesamt 220 Personen während des Turniers in Graz genächtigt, denn viele sind auch mit ihren Familien angereist.
Die Turnierorganisatorin Mag. Andrea Schmidbauer hat nicht nur vor Ort tolle Bedingungen geschaffen, sondern auch für ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm gesorgt. So konnten die Teilnehmer an einer kostenlosen Stadtführung teilnehmen und genossen einige kulinarische und musikalische Einladungen.
Am Tag vor dem Turnierstart fand das Auftaktevent im Grazer Rathaus auf Einladung des Bürgermeisters Siegfried Nagl statt. Rund 100 Gäste genossen das abwechslungsreiche Programm mit Moderation, Musik, Kulinarik und Schach. Österreichs Nummer 1 im Schach GM Markus Ragger spielte simultan auf mehreren Brettern.
Der Turnierverlauf
Die Startrangliste des A-Turniers ließ spannende Partien und einen schweren Kampf um den Turniersieg erwarten. Dicht gefolgt von 11 weiteren Großmeistern führte der Österreicher Markus Ragger die Startrangliste an. Doch das Turnier beginnt für Ragger holprig. In der ersten Runde knöpft die österreichische Nationalspielerin Veronika Exler dem Elofavoriten einen halben Punkt ab. Dabei muss Ragger über diese Punkteteilung noch froh sein. Knapp nach der Zeitkontrolle passiert ihm im Gewinnstreben ein Fehler, aber Exler verpasst diese Chance und ist froh ein Dauerschach geben zu können.
Die ersten fünf Runden stehen im Zeichen des Bulgaren Boris Chatalbashev. Er gewinnt glücklich in der vierten Runde gegen den Lokalmatador Peter Schreiner. Nach einem weiteren Sieg gegen Monika Socko strahlt Chatalbashev mit fünf Punkten von der Tabellenspitze, da Socko und Ragger jeweils gegen den Polen Krystian Kuzmicz eine halben Punkt liegen lassen.
Doch dann gerät Sand ins Getriebe des Bulgaren. In der Schlüsselpartie des Turniers kommt Chatalbashev gegen Bartosz Socko schlecht aus der Eröffnung und wird im Mittelspiel so richtig auseinandergenommen. Nach einem taktischen Fehler bemüht sich Chatalbashev noch um Schwindelchancen, aber Socko findet stets die besten Züge und übernimmt die Tabellenführung. Chatalbashev verliert tags darauf eine weitere Partie gegen Andrei Istatescu, in der er gute Gewinnchancen verpasst. Gebrochen von diesen zwei Partien schafft er nur noch ein Remis und beendet das Turnier am enttäuschenden 19. Platz.
In der siebenten Runde verteidigt Socko die Tabellenführung im direkten Duell gegen Markus Ragger. Österreichs Aushängeschild bemüht sich nach Kräften um den Sieg, aber Socko hält die Stellung im Gleichgewicht und forciert eine Zugwiederholung. Tags darauf fällt die Entscheidung um den Turniersieg. Ragger spielt eine phantastische Opferpartie gegen den Argentinier Alan Pichot und macht Druck auf Socko. Doch der Pole hat an jenem Tag das Glück des Tüchtigen, das es braucht um Turniere zu gewinnen. Socko gleicht mit Schwarz gegen den Argentinier Sandro Mareco mehr oder weniger problemlos aus. Das entstanden Endspiel sollte remis enden, doch im 38. Zug läuft Mareco in eine Springergabel.
In der Schlussrunde reicht Socko ein Remis gegen den Schweizer Sebastian Bogner um mit 7,5 Punkten und einer Performance von 2746 das Internationale Graz Open 2015 zu gewinnen. Andrei Istratescu sichert sich mit einem Sieg gegen den Deutschen Marco Baldauf noch den zweiten Platz vor Markus Ragger, Leandro Krysa und Francesco Rambaldi, die allesamt 7 Punkte holen. Beste Frau wird Monica Socko auf dem 11. Platz. Der Italiener Francesco Rambaldi, der erst siebzehnjährigen Slowene Boris Markoja und der Inder Akesh Thakur dürfen sich über IM-Normen freuen.
Zweitbester Österreicher wird Peter Schreiner mit 5,5 Punkten am 23. Platz. Einen Platz dahinter belegt Georg Halvax, dem wie Schreiner eine gute Performance um die 2430 gelingt. Halvax darf sich über ein kräftiges Eloplus freuen. Veronika Exler wird hinter Monika Socko und Kubra Ozturk drittbeste Dame. Eine WIM-Norm verpasst sie nur aufgrund einer zu geringen Zahl an Titelträgern.
In der B-Gruppe setzt sich am Ende die Jugend durch. Der Engländer Joshua Higgs (U18) gewinnt vor dem Steirer Khanh Do Quoc (U14). Beide holen 7 Punkte. In der C-Gruppe gewinnt hingegen mit Johann Konrad noch einmal ein "Routinier", doch gleich dahinter landet mit Lukas Ertl wieder ein U14 Spieler.
Fotos vom Turnier und Auftaktevent finden Sie hier:
Auftaktevent: https://plus.google.com/photos/112208241630811235943/albums/6116438103556258977
Turnier: https://plus.google.com/photos/112208241630811235943/albums/6116444225980112801
Für weitere Fragen steht Ihnen Frau Mag. Schmidbauer (0699/1111 999 1) gerne zur Verfügung.